Wurst selber herstellen stand auf dem Plan. Unter Anleitung ist das sogar für den Laien zu schaffen und so verarbeiteten wir Wild- und Hauschwein zu leckeren Bratwürstchen. Eine weitere Möglichkeit alle Teile des Tieres sinnvoll zu Verarbeiten.
Pünktlich zum 1. Mai saß ich Abends im Revier und wartete gespannt auf meinen Maibock, jedoch nichts tat sich.
Ein paar Tage und Ansitze später trat dann unerwartet am späten Abend doch noch ein Stück Rehwild hervor, es war ein Rehbock und was für einer! Nach einer weile im Fernglas beschloss ich den Kameraden noch die Blattzeit mitnehmen zu lassen, denn seinen Einstand hatte ich ja so gut wie herausgefunden. Ich dachte mir schon: „wenn du den nicht erlegst kommen schon noch andere“, doch leider wurde ich eines besseren belehrt!
Die Tage vergingen und der innerliche druck Beute zu machen stieg! Ich war froh wenigstens mal ein Weibliches Stück Rehwild im Blick zu haben, denn mit viel Anblick wurde ich die restlichen Wochen nicht beschenkt.
Die Tage wurden Länger, und so beschloss ich eines Donnerstag Abends an einer bekannten stelle, wo ich zwei Tage zuvor schon einmal Rehwild bestätigen konnte, mein Glück noch einmal zu versuchen. Nach einer dreiviertel Stunde zeigte sich dann auch schon das erste Stück auf ca. 200 Meter, gleich darauf folgte die nächste Ricke, ich hatte das Gefühl das meine Pechsträhne anhalten würde. Im gleichen Moment als mir der Gedanke durch den Kopf kam, bemerkte ich links von mir ein Rascheln. Auf ca. 130 meter trat ein drittes Stück hervor und innerlich hoffte ich auf den gewünschten Bock. Ich schaute durch mein Fernglas und konnte zur meiner Erleichterung sehen wie die weißen spitzen zwischen den Lauschern hervorragten, endlich war der Tag auf den ich so hingefiebert hatte da, doch jetzt hieß es ruhig zu werden, nach ein paar Sekunden, die für mich selbst wie Minuten waren Stand er breit zu mir. Ich erhöhte den Druck im Zeigefinger und ließ fliegen, ein knall durchzog die Landschaft, durchs Zielfernrohr konnte ich sehen wie der Bock zusammen brach, die Anspannung löste sich binnen Sekunden.
Da lag er nun der erste Bock für dieses Jahr, ich packte in ruhe meine Sachen und stieg vom Hochsitz herab. Die freude war groß als ich ihm den letzten Bissen geben konnte.
Waidmannsdank !
Wer denkt sein Revier nur 3/4 des Jahres zur Jagd Ausübung zu nutzen irrt sich gewaltig und stellt schnell fest was in der Jagd Saison an pflege Maßnahmen so liegen geblieben ist.
Hochsitze die teils Morsch sind, Dächer die nicht mehr abdichten und Pirsch – Wege die eher als Wildwuchs bezeichnet werden könnten sind eine richtige plage, wenn es wieder heißt waidgerecht dem wild nachzustellen und zu bejagen!
Meist ist es doch so, das gerade bei Ansitzeinrichtungen oft schnell klar wird, welche man wirklich benötigt und welche nur in der Natur herumstehen. Meist sind diese auch am beschädigten und verwahrlosten. Von denen sollte man sich trennen, den oft auch nach aufwendigen Reparaturen und Aufhübschungen bleibt der erhoffte Erfolg aus und die Kanzelen stehen wieder wie zuletzt herum und faulen vor sich hin.
Meine Erfahrung ist es, das gerade bei der Bockjagd im Juni / Juli Pirschstock, Leitern oder Schirme einen viel besseren Erfolg mit sich bringen als geschlossenen schwere Ansitzeinrichtungen, man selbst bekommt nicht nur mehr von Natur und Umfeld mit, sondern ist auch plötzlich flexibel und kann Stellen und Wechsel erreichen die man vorher nur ahnte, sie aber nie bejagen konnte weil der nächste Hochsitz viel zu weit entfernt oder gar nicht vorhanden war.
Jeder der schon einmal einen Hochstand gebaut hat weiß wie viel Arbeit es mit sich bringt bis das fertige Objekt genau so steht wie es soll! Natürlich gibt es Bejagungsarten die anders nicht zu bewältigen wären. Ich denke an die Schwarzwild Jagd, aber davon spreche ich hier nicht. Vielmehr geht es darum neue Wege zu finden mit denen man zum Erfolg kommt, ohne sich das ganze Revier mit Ansitzeinrichtungen voll zustellen von den erheblichen kosten ganz abgesehen.
Überlegt euch einfach mal bei der nächsten Revier fahrt: welche Kanzel brauche ich, welche lohnt sich zum Reparieren und welche sollte abgerissen und entsorgt werden. Ihr werdet schnell feststellen das sich ganz neue Möglichkeiten auftun werden!
Ich persönlich werde dieses Jahr viel vom Boden aus jagen gerade ab Mai bis in den Juli hinein zur Bockjagd ! Nehmt diesen kleinen Bericht doch einfach als Anregung für den Sommer und Probiert es einfach aus ob diese Art der Ansitz Jagd etwas für euch ist.